2027

Human Design gibt uns nicht nur eine Sprache für unsere individuelle Energie, sondern auch für das globale Energiefeld, in welchem sich die Erde befindet.

Und seit 1615 - also nun seit über 400 Jahren - befindet sich die Erde im sogenannten “Kreuz der Plannung”. Das ist die Energie, die uns als Menschheit in den letzten 400 Jahren ständig geprägt und beeinflusst hat; die Bühne, auf der das Leben stattfand.

Und dieses Bühnenbild wechselt im Jahr 2027. Ab da wird die Erde für die nächsten 400 Jahre (genauer bis im Jahr 2438) im “Kreuz des schlafenden Phönix” sein.

Und diese Veränderung ist massiv.

Das Kreuz der Plannung, in welchem wir aktuell drin sind, beinhaltet die Tore 9, 16, 40 und 37. Bei diesen Toren bzw. Energien ging es um die Erweiterung unserer Fähigkeiten, das Fokussieren auf Details, den gegenseitigen (fairen) Austausch und den Aufbau von Strukturen und Systemen, die gemeinschaftliches und harmonisches Wirken sowie Zugehörigkeit ermöglich(t)en.

Das Kreuz des schlafenden Phönix, welches nun ab 2027 kommt, wird sich aus den Toren 55, 59, 34 und 20 zusammensetzen. Dabei wird es viel mehr um individuelle Selbstbestimmung gehen, um Integrität, Transparenz, Freiheit sowie die Präsenz im Jetzt und die Klarheit und Lebenskraft, die entsteht, wenn wir dem Drang nach ständigem Beschäftigtsein widerstehen.

Gleichzeitig wird sich auch die Linie der Tore verändern. Seit 1961 waren die Tore des oberen Kreuzes in der Linie 1 (sprich 9.1, 16.1, 40.1 und 37.1) und wir damit beschäftigt, uns ein sicheres Fundament durch Informationen zu schaffen. Im 2027 werden die neuen Tore vorerst (bis im Jahr 2096) in der Linie 6 stehen (55.6, 59.6, 34.6 und 20.6) und es wird mehr darum gehen, die Transformation beobachten zu können, dabei objektiv und optimistisch zu bleiben und zu vertrauen, dass wir unseren neuen Weg finden und gehen werden.

In den unteren beiden Grafiken siehst du den Wechsel, der stattfindet. Die gelben Tore sind die sogenannten Schlüssellöcher (alles Tore des Identitätszentrums und daher mit der Richtung der Menschheit verknüpft), die immer gleich bleiben aber jeweils durch unterschiedliche “Schlüssel” (Tore) aktiviert werden, damit alle 400 Jahre eine Drehung und ein Wechsel stattfinden kann. Das aktuelle Kreuz der Erde ist auf der oberen/linken Seite ersichtlich und das kommende Kreuz auf der unteren/rechten Seite.

Die Schlüssel, die für die aktuelle Richtung und unser jetziges “Zuhause” bedeutend waren, sind die Tore 61, 62, 32 und 42. Das Tor 61 steht für innere Wahrheit und in den vergangenen 400 Jahren ging es darum, Neues zu lernen und zu erfahren, um damit unsere Fähigkeiten erweitern, uns miteinander austauschen und unsere Strukturen aufbauen und später durchschauen zu können. Das Tor 62 steht für Details und Organisation und für uns war es auch wichtig, alle Fakten zusammenzuhaben und damit die Führung in Systemen oder der Gemeinschaft zu übernehmen. Das Tor 32 steht für Kontinuität und das Erkennen von dem, was wertvoll ist, Potential hat und sich lohnt, weiterzuverfolgen. Diese Energie hat uns im Kreuz der Planung viele materielle Fortschritte ermöglicht. Und das Tor 42 steht für Wachstum und Abschluss und dank dieser Energie konnten wir unsere Fähigkeiten und Ressourcen beständig ausdehnen, vieles erkennen und nun geht es darum, den Abschluss zu finden, da endlose Expansion ansonsten zum Verfall führen würde.

Und die Schlüssel, die nun den Richtungswechsel vornehmen und unser neues “Zuhause” öffnen werden, sind die Tore 54, 57, 53 und 51. Das Tor 54 steht für Ambition und ab 2027 wird es noch viel mehr darum gehen, materiell sicher sein zu können und dabei selektiv zu entscheiden, mit wem wir diesen Weg gehen möchten und wie wir dabei unsere Individualität einbringen wollen. Das Tor 53 steht für Anfänge und wird uns dazu bringen, aus den Details, die wir bis anhin gesammelt haben, Neues zu starten und Veränderungen vorzunehmen. Das Tor 57 steht für intuitive Einsichten und in den kommenden Jahren wird es enorm wichtig sein, auf unsere Intuition zu hören, um Veränderungen hin- oder anzunehmen und das Beste aus unterschiedlichen Situationen machen zu können. Und das Tor 51 steht für Schock. Schocks, die uns ermöglichen, uns an die neue Umgebung anzupassen und uns weiterzuentwickeln. Und das gelingt uns besonders dann, wenn wir nicht in Panik verfallen oder uns von allem mitreissen lassen, sondern in uns verankert bleiben und von Moment zu Moment präsent reagieren können.

Bei den Schlüsseln, welche den Kreuz-Wechsel initiieren, kann man zudem schauen, welche Tore im Milzzentrum liegen und welche “Ängste” uns dabei begegnen können. Bis anhin war dies das Tor 32 und in diesem entsteht die Angst vor dem Versagen. Das war und ist die Angst, die uns im aktuellen Kreuz der Plannung stark beschäftigt hat. Ab 2027 wird es das Tor 57 sein - die Angst vor der Zukunft. Die Angst vor dem, was kommen mag und wie wir dabei unser Überleben sichern oder uns generell sicher fühlen bzw. sein können. Und wie immer bei Ängsten ist es besonders wichtig, uns nicht mental davon leiten zu lassen, sondern auf unser Gefühl zu hören.

Das ist auch das, was Ra Uru Hu (der das Human Design Wissen eingebracht hat) immer wieder gesagt hat; Vertrau auf deine Strategie und Autorität. Und das wird ab 2027 noch viel wichtiger werden; dass wir uns selbst vertrauen können, unser Gefühl wahrnehmen und uns davon leiten lassen. Und unser Gefühl entsteht nicht im oder durch den Verstand, denn unser Verstand wird vermutlich versuchen, an Bestehendem festzuhalten, ins Steuer zu greifen und die Kontrolle über die Fahrt übernehmen zu wollen. Doch gemäss Human Design ist dies nicht unsere Aufgabe - oder zumindest nicht diejenige von unserem Verstand. Vielmehr ist es unsere Aufgabe oder Rolle, uns im Auto (unserem Körper) zu entspannen, die Fahrt zu geniessen, die Veränderung der Landschaft - die kommen wird - zu beobachten und mit unserem Gefühl darauf reagieren zu können.

Und wenn die jetzigen Strukturen und Systeme mehr und mehr zusammenbrechen oder sich verändern und wir vielleicht durch einige Erlebnisse und Informationen auch schockiert und “aufgeweckt” werden, ist es umso wichtiger, sich nicht auf äussere Stimmen oder Reaktionen zu verlassen, sondern auf uns und unser Gefühl. Denn dadurch können wir uns selbst sein, uns gleichzeitig von Konditionierungen, Einschränkungen und Limitierungen lösen, kollektive Zuschreibungen und Erwartungen hinter uns lassen und aus dieser Asche in neuer Kraft losfliegen (sowie der schlafende Phönix des neuen Kreuzes). Und auf diesem Weg werden wir uns vermutlich immer mal wieder verbrennen; es ist ein ständiger Prozess des Aufwachens, Sterbens und Wiedergeborenwerdens und das auf vielen verschiedenen Ebenen - individuell als auch kollektiv.

Es wird also vermutlich eine Zeit auf uns zukommen, in der im Aussen alles oder zumindest vieles instabil(er) wird aber wir können uns dabei selbst Halt, Stabilität und Sicherheit geben, indem wir auf unsere Strategie und Autorität hören und diese mehr und mehr ausprobieren. Denn wenn wir in uns selbst “zuhause” sind, mit unserer Energie leben und unser Human Design kennen, wird uns der Umzug in das neue, äussere Zuhause vermutlich leichter fallen.

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Falls du noch mehr Inputs zum Jahr 2027 möchtest, habe ich dazu zwei Podcastfolgen aufgenommen: Über das Jahr 2027 und die kommende Zeit gemäss Human Design sowie die neuere Kurzfolge s’Jahr 2027 und eusi Autorität. Und falls du im Human Design Playground bist, findest du bei ‘2027’ ebenfalls noch vertieftere Informationen dazu.


Let’s enter into what is the only thing that will allow us to survive in the next cycle - the honoring of individual authority, follow your strategy, honor your inner authority, operate correctly within yourself and you will live as you should in this life. That is the point.
— Ra Uru Hu
Corinne Hefti